Königliches Landhaus Potsdam

Zeitraum: 
2010 - 2012
Ort: 
Russische Kolonie Alexandrowka Potsdam
Bauherr: 
Landeshauptstadt Potsdam
Beteiligte: 
Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege
Leistungen: 
Restaurierung, Konservierung und Rekonstruktion
Erbaut: 
1827

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Das von König Friedrich Wilhelm III. beauftragte Gebäude wurde 1826 nach Entwürfen des französischen Architekten Auguste de Montferrand errichtet. Genutzt wurde es seit Anbeginn als Landhaus durch den König selbst und später auch durch seinen Sohn, Friedrich Wilhelm IV. Das Erdgeschoss ließ der König durch den Aufseher der Alexander-Newski-Gedächtniskirche bewohnen. Das Königliche Landhaus nimmt innerhalb des Potsdamer Kulturlandschaft eine besondere Stellung ein: Es ist das letzte erhaltene originale Landhaus Friedrich Wilhelms III. im russischen Stil.
Wenige Meter nördlich der Kirche baute Capitain Snethlage mit den Soldaten der Garde-Pionier-Abteilung das vierzehnte Koloniehaus für den Kirchenaufseher. Es erhielt später auch die Bezeichnung „Königliches Landhaus“, weil sich Friedrich Wilhelm III. in der ersten Etage ein einfaches Teezimmer einrichten ließ. Das zweistöckige, sehr geräumige, in sogenannter „bunter Manier“ gestaltete Wohnhaus, konnte im Februar 1827 fertiggestellt werden. Es unterscheidet sich von den übrigen, mit Rundbohlen verkleideten Koloniehäusern der Alexandrowka, die eine Blockbauweise vortäuschen, durch die glatte, ursprünglich farbig gestaltete Bretterverkleidung.
Neben dem Wohnhaus entstand ein Stallgebäude aus Holz, in dem die ausgespannten Pferde des Königs versorgt werden konnten. Den Entwurf brachte Friedrich Wilhelm III. 1818 aus Russland mit, wo der aus Frankreich stammende Architekt Auguste de Montferrand Häuser in diesem Stil für ein nicht realisiertes Parkdorf in der Nähe von Zarskoje Selo plante.